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Buch und Film: Römer


Alberto Angela: POMPEJI
Die größte Tragödie der Antike

Sachbuch

Für Jugendliche und Erwachsene
Aus dem Italienischen von Elisabeth Liebl 

Was der Autor vorausschickt: „In den Berichten über den Vulkanausbruch, der 79 n. Chr. Pompeji, Herculaneum, Oplontis, Boscoreale, Terzigno und Stabiae zerstörte, ist stets nur von den Opfern die Rede und davon, wie sie wohl den Tod gefunden haben. Dieses Buch tut genau das Gegenteil: Es erzählt von der Tragödie, indem es sich den Überlebenden nähert. Denn tatsächlich gab es einige Menschen, die unbeschadet an Leib und Leben davonkamen. Die in langwieriger Forschungsarbeit gewonnenen Erkenntnisse lassen jedenfalls mindestens sieben der Überlebenden von damals ins Rampenlicht treten. […, Außerdem] begegnen Ihnen in diesem Buch neben den Überlebenden weitere Protagonisten, deren Existenz historisch belegt ist.“
Sehr gut zu lesen. Man bekommt einen spannenden Einblick in Leben und Alltag der Römer 79 n.Chr.  Schöner und aufschlussreicher Bildteil. Auch digital erhältlich.

 


Alberto Angela: Ein Tag im Alten Rom
Alltägliche, geheimnisvolle und verblüffende Tatsachen
Sachbuch

Für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen.
Aus dem Italienischen von Julia Eisele

Der Autor schreibt: „Dieses Buch hat zum Ziel, das Alte Rom anhand von Schilderungen über das Alltagsleben wiederauferstehen zu lassen, indem es sehr einfachen Fragen nachgeht: Wie war es, durch die Straßen zu gehen? Wie sahen die Gesichter der Menschen aus, die man dort traf? Was konnte man von den Balkonen aus sehen? Wie schmeckte das Essen? Welche Art Latein wurde auf den Straßen gesprochen? Wie sahen die Tempel auf dem Kapitolshügel aus, wenn die ersten Sonnenstrahlen sie trafen?

In gewisser Weise wollte ich die Orte wie mit einer Fernsehkamera erkunden, so wie sie vor 2000 Jahren gewesen sein mussten, und dem Leser damit ein Gefühl vermitteln, als befände er sich in den Straßen des Alten Roms, als atmete er seine Gerüche und Düfte, träfe die Blicke der Menschen, träte in die Geschäfte ein, in die Häuser oder ins Kolosseum.“

Das Buch hält, was der Autor verspricht. Auch digital erhältlich. 

 


Filmempfehlung

Die Sendung mit der Maus. Lach- und Sachgeschichten: Varusschlacht

Ab der Unterstufe

Klassiker. Viel zur römischen Kultur, zum Militär, zu Arminius, zu den Beziehungen zwischen Germanen und Römern, und natürlich zur eigentlichen Schlacht, ihrer Vor- und Nachgeschichte.

Filmempfehlung

Barbaren
Netflixserie, deutsche Produktion, nicht öffentlich-rechtlich
Erste Staffel 2020
Zweite Staffel 2022

Für Erwachsene und Jugendliche ab der Mittelstufe

Die Römer unter Varus haben Germanien zwischen Rhein und Elbe besetzt und fordern hohe Steuerabgaben. Der cheruskische Fürst Segimer arbeitet mit den Römern zusammen, sein Sohn Arminius wurde von Varus erzogen und machte eine militärische Karriere im römischen Heer. Er befindet sich  zwischen Römern und Germanen in einem inneren Konflikt. Thusnelda, die Tochter des Cheruskerfürsten Segestes, und ihr Geliebter Volkwein, sind antirömische Aktivisten. Aber es gibt auch eine Beziehung zwischen Arminius und Thusnelda. Dramatische Spannungen zwischen den Protagonisten bauen sich auf. Militärisch entlädt sich der Konflikt in der Schlacht im Teutoburger Wald 9 n. Chr.


Deutsche Limeskommission:  „Forschungen zur Funktion des Limes“

Kostenloser Download
Sachbuch

Erwachsene und Jugendliche ab der Oberstufe

Einzelne Artikel beleuchten das Problem, z.B.: Dietwulf Baatz: Zur Funktion der Kleinkastelle am Obergermanisch- Rätischen Limes. Auf diesem Artikel beruhen einige Aussagen zur Fotostrecke „Lernort Obergermanisch- Rätischer Limes“ im Verzeichnis Fotostrecken.


David Engels: Auf dem Weg ins Imperium. Die Krise der Europäischen Union und der Untergang der römischen Republik. Historische Parallelen
Französischsprachige Originalausgabe Paris, 2013, eBook-Ausgabe 2023
Sachbuch

 Erwachsene, frühestens Oberstufe

Es handelt sich um ein Werk vergleichender Geschichtsschreibung, wobei der Untergang der römischen Republik mit dem aktuellen Zerfall der europäischen Demokratien verglichen wird. Dabei geht es dem Autor zum einen darum, mit dem Anspruch ernst zu machen, aus der Geschichte lernen zu können. Zum anderen ist sein Anliegen als Konservativer, die europäische Kultur und ihre Traditionen gegen die Angriffe der Woken aller westlichen Staaten und bis hinauf in die Ebene der EU zu verteidigen.
Die Analyse von Engels besagt ganz vereinfacht: Es gibt einen tatsächlichen Verlust demokratischer und kultureller Grundwerte, insbesondere einen Tiefpunkt in der Wertschätzung der Freiheit. Die alte Demokratie in den Nationalstaaten besteht nur noch der Form nach als Fassade, ein neuer (von ihm nicht so genannter, aber tatsächlich woker) universalistisch gesinnter Staat hat darunter Form angenommen, und zwar auf Kosten der europäischen Kultur, Tradition und Völker. Diese wenden sich zunehmend ab, die Spannungen steigen. Die aktuelle EU ist analog dazu ein universalistisch gesonnenes Gebilde, das sich den Bürgern zunehmend entfremdet.
Was kommt nach dem von Engels festgestellten aktuellen demokratischen Zerfall? Der Autor spielt verschiedene Möglichkeiten durch:
Die Rückkehr zur Demokratie ist ihm zufolge wegen Mentalität, Bildungsmangel, Desinteresse, materialistischem Hedonismus, übersteigertem Individualismus und fortgeschrittenem Zerfall nicht möglich, obwohl eigentlich wünschenswert
Die Rückkehr in die Nationalstaatlichkeit würde seines Erachtens zum Untergang nach dem Vorbild der griechischen Stadtstaaten führen, die aufgrund ihrer Schwäche und Zersplitterung dem makedonischen und römischen Großimperium weichen mussten. Deshalb nach Engels nicht wünschenswert.
Schlechteste Möglichkeit wäre: ein (wokes) EU- Imperium als Vorwegnahme eines Weltstaats unter völliger Zerstörung nicht einfach nur der nationalen und der nationalstaatlichen, sondern der gesamten kulturellen Tradition Europas und seiner Identität. (Faktisch: „Große Transformation“, „Great Reset“)
Doe maximal noch erreichbare positive Möglichkeit, die Engels sieht und sich wünscht, ist ein autoritäres europäisches EU- Imperium, das die europäischen Werte wenigstens teilweise wahrt und noch als europäisch erkennbar ist und die woke Politik verdrängt. Dieses wird im Buch auch skizziert, was m.E. zu dessen schwächeren Passagen gehört, weil viel Wunsch in die Analyse hineinspielt. Engels sieht im autoritären EU- Staat eine Entsprechung zur römischen Kaiserzeit.
Die große Stärke des Buches ist die Beschreibung der römischen Republik und der  Gründe für ihren Untergang und ihre Ablösung durch das frühe Kaiserreich, den sogenannten Prinzipat. Das Aufzeigen der aktuellen Parallelen ist auch frappierend, Prognosen für die Zukunft sind aber nicht sicher, was auch natürlich Engels bewusst ist. Die Verhältnisse damals und heute sind auch trotz aller Gemeinsamkeiten sehr verschieden, was dem Autor ebenfalls bewusst ist.
In der Konsequenz des Vergleiches liegt es, mögliche Zukunftsentwicklungen nicht aus den aktuellen Gegebenheiten allein abzuleiten, weshalb zum Beispiel eine Phase der Schwächung Europas durch Wokismus und Multikultuarlismus, die durch eine islamische Machtübernahme beendet wird, nicht in den Blick gerät, obwohl eine demographische Wahrscheinlichkeit dafür spricht. Die ökosozialistische Entwicklungsdiktatur, ein weiteres sehr wahrscheinliches Modell der Zukunft, war zum Zeitpunkt der Erscheinung des Buches noch nicht absehbar.

Insgesamt historisch und politisch sehr anregend.