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Multikulturalismus
Der Multikulturalismus möchte ein friedliches Nebeneinander der als gleichwertig und gleichrangig verstandenen Kulturen innerhalb eines Staates auf der Grundlage von Gleichheit und gegenseitiger Achtung. Er geht davon aus, dass völlig unterschiedliche Kulturen in ein und demselben Gemeinwesen friedlich und tolerant zusammenleben können, ohne dass sie über eine gemeinsame und verbindliche ethnische, ethische und politische Grundlage und gemeinsame Werte verfügen. Er fordert einen sogenannten Verfassungspatriotismus (siehe Verfassung) oder sieht ihn gar verwirklicht.
Dagegen wird Folgendes eingewendet:
Erstens sei politische und religiöse Toleranz im Sinne von Grund- und Menschenrechten (siehe Menschenrechte) nur Bestandteil der westlichen Kultur, die eine Aufklärung (siehe oben) durchgemacht habe. Sie sei dagegen nicht Bestandteil des Islam bzw. der islamischen Orthodoxie, außer er hätte sich westlichen Werten angepasst. Auch europäische Kulturen ohne Aufklärung passten nicht ohne Weiteres. Jedem seine Kultur zu lassen, aber gleichzeitig eine Anpassung an die westliche politische Kultur zu fordern, sei ein zum Scheitern verurteilter Widerspruch in sich selbst. Faktisch sei ein Verfassungspatriotismus in weiten Teilen der Einwanderer aus nichteuropäischen Kulturen praktisch nicht vorhanden und würde auch von vielen bewusst verweigert.
Zweitens: Der Multikulturalismus entscheide sich angesichts dieses Widerspruchs für Sonderrechte von Gruppen innerhalb der Gesellschaft (affirmative action), fördere das Sonderbewusstsein von Gruppen und schwäche dadurch die eigene europäische bzw. deutsche Kultur als eine der Varianten der europäischen Kultur. Die fremde Kultur sei wichtiger als die Anpassung Fremder an die eigene. Das bedeute die Förderung von Parallelgesellschaften und sei logisch unvereinbar mit Integration (siehe oben) in eine bestehende Gesellschaft.
Drittens schwäche er gleichzeitig das nationale Band des Zusammenhalts der Gesellschaft, indem er mit seinem Antinationalismus jegliche Form von Nationalismus (siehe oben) bekämpft. Er fördere die gesellschaftliche Desintegration und Spaltung.
Viertens: Wer die gesellschaftliche Desintegration verhindern wolle, müsse die Kultur der aufnehmenden Gesellschaft zur Leitkultur erheben, denn eine Nation brauche aus Gründen des inneren Zusammenhalts eine möglichst umfangreiche gemeinsame Identität. Multikulturalisten redeten zwar von Integration, praktizierten aber das Gegenteil. Nicht einmal die von der eigenen politischen Kultur der Aufklärung geforderte Meinungsfreiheit und politische Toleranz werde gegenüber den Gegnern des Multikulturalismus praktiziert.
Fünftens: Zuwanderer müssten sich grundsätzlich an die Wirtsgesellschaft anpassen, nicht umgekehrt. Das gehe nur, wenn die Zahl der Zuwanderer beschränkt werde und nicht Integrierte den deutschen Pass nicht bekämen bzw. bei Verstößen gegen deutsche Gesetze ausgewiesen würden.
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Mysterienreligion
Mysterienreligionen oder Mysterienkulte der antiken Mittelmeerwelt werden nach außen hin geheim gehalten. Zugang erhält der Gläubige erst durch Initiationsriten. Zur Mysterienreligion gehört der Mythos vom sterbenden und wieder auferstehenden Gottessohn. Im Römischen Reich war unter Soldaten zum Beispiel der Mithraskult sehr verbreitet, der in unserem Raum deshalb sehr viele Spuren hinterließ. Andere Kulte sind zum Beispiel der Kult der Kybele und des Attis, des ägyptischen Osiris, der Dionysoskult und andere. Sie sprechen den Gläubigen im Unterschied zur altgriechischen und altrömischen Religion persönlich an und versprechen individuelles Heil.
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