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Begriffe Recht 

Rechtsstaat

Es gelten die Grund- und Menschenrechte. Die Rechte des Bürgers werden gegen Übergriffe des Staates im Rahmen einer Verfassung geschützt.

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Rechtsstatus der Juden (Kammerknechtschaft)

Der Rechtsstaus der Juden im mittelalterlichen und neuzeitlichen christlichen Europa umfasste in unterschiedlicher Form Schutz und Privilegien. Die Juden standen zunächst individuell, dann kollektiv unter dem Schutz des Königs und zahlten dafür ein teures Schutzgeld und erhielten Privilegien. Im Wormser Privileg Heinrichs IV. von 1090 etwa wurde den Juden zukunftweisend zugesichert:

 

  • Freie Religionsausübung
  • Selbstverwaltung der jüdischen Gemeinden in innerjüdischen Rechtsangelegenheiten
  • Schutz von Leben und Eigentum
  • Freiheit der wirtschaftlichen Betätigung
  • Recht zur Beschäftigung christlichen Hauspersonals
  • Festlegung einer verbindlichen Verfahrensordnung für Streitigkeiten zwischen Juden und Christen.

 

1236 wurde das Wormser Edikt von Kaiser Friedrich II. unter dem Namen „Kammerknechtschaft“ auf alle Juden in seinem Herrschaftsbereich ausgedehnt (Kammern waren Finanzbehörden). In der königslosen Zeit nach seinem Tod ging die Kammerknechtschaft auf die Fürsten über. Es war für die Fürsten eine finanziell sehr ergiebige Einrichtung.


(Nach: Wikipedia- Artikel „Kammerknechtschaft“)

Die Juden wohnten in „Judengassen“ oder Judenvierteln, wo auch Nichtjuden wohnen konnten, später dann in Ghettos mit Mauern und Toren, wo nur Juden wohnten. Zuweisung von Wohnbereichen an bestimmte Bevölkerungsgruppen und Absperrungen durch Mauern und Tore waren im Mittelalter nichts Außergewöhnliches. Letztere ermöglichten auch Schutz vor Übergriffen.
Wie der Schutz der Juden in der Praxis gehandhabt wurde und wie die von den geistlichen und weltlichen Landesherren erlassenen Judenordnungen aussahen, war regional und zeitlich unterschiedlich. Der allgemein übliche Antijudaismus (Judenfeindschaft aus religiösen Glaubensgründen) sorgte dafür, dass immer wieder Judenverfolgungen im kleinen oder großen Stil vorkamen, insbesondere in religiös erhitzten Zeiten wie den Kreuzzügen oder der Reformation und Gegenreformation. Auch während der Pest bedurfte es eines Sündenbockes.
Die Freiheit der wirtschaftlichen Betätigung von Juden bestand nicht von Anfang an, sie wurde erst im Laufe der Zeit eingeschränkt.

Erst im 19. Jahrhundert wurden die Juden rechtlich zu gleichberechtigten Bürgern.
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