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Diktatur
Gegenteil von Demokratie. Jemandem etwas “diktieren” im Sinne von jemandem etwas “vorschreiben”. Die Grund- bzw. Menschenrechte gelten nicht. Eine extreme Form ist der Totalitarismus. Je nachdem, wer eine Diktatur ausübt, unterscheidet man z.B. eine “Parteidiktatur” von einer “Militärdiktatur”, usw. Man kann auch nach weltanschaulicher Richtung unterscheiden, z.B. “kommunistische Diktatur” oder “nationalsozialistische Diktatur”, usw. oder nach Zweck, z.B. Entwicklungsdiktatur.
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Diktatur des Proletariats
Im Marxismus verstanden als Staat der “Arbeiterklasse” (Arbeiterschaft) zur Unterdrückung ihrer ehemaligen Unterdrücker, der so genannten “Kapitalisten” (Unternehmer), und zur “Vergesellschaftung der Produktionsmittel” (Enteignung von Fabriken, Großgrundbesitz, Banken, usw. Deren Überführung in Gemeineigentum, faktisch in die Hand des Staates).
Marx und Engels gehen davon aus, dass die Diktatur des Proletariats Ergebnis einer sozialistischen Revolution sein wird und dass diese erst dann eintritt, wenn die übergroße Mehrheit der Bevölkerung aus “Proletariern” (Arbeitern) besteht.
Die Marxisten sprechen vom Absterben des Staates, weil mit der Enteignung der “Kapitalisten” diese als Klasse absterben würden: “Absterben des Staates”.
Die Diktatur des Staates kann so organisiert sein, dass Räte die Macht ausüben (“Räte- oder Sowjetsystem”, auch “Räterepublik” oder “Sowjetrepublik”; Räte und Sowjets sind dasselbe) oder dass eine Parteidiktatur herrscht, die die Räte als selbstständige Machtorgane abschafft. Die Parteidiktatur der Sowjetunion war ein Einparteiensystem, in den Volksdemokratien gab es ein von der Kommunistischen Partei geführtes Mehrparteiensystem. Auch Ein-Mann-Diktaturen wie die von Stalin seit den 1930er Jahren oder eine rote Militärdiktatur wie in Polen in den 1980er Jahren unter General Wojciech Jaruzelski sind historische Formen einer Diktatur des Proletariats.
Vergleiche “marxistisches Staatsverständnis“
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