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Sozialismus

Der Sozialismus entsteht im 19. Jahrhundert als Reaktion auf die Soziale Frage. Vorläufer in Deutschland waren die Demokraten von 1848.

Der Sozialismus gliedert sich in Deutschland im Wesentlichen in eine reformerische Richtung im Anschluss an Ferdinand Lassalle und in eine revolutionäre Richtung im Anschluss an Karl Marx und Friedrich Engels. Diese wiederum haben englische und französische Vorläufer. Heute ist eine „moderne“ Form des Sozialismus unter dem Stichwort „Primat der Politik“ über die Wirtschaft entstanden.

Sozialismus ist ein Oberbegriff wie Liberalismus, Konservatismus oder Nationalismus, die alle – das ist ihnen gemeinsam – verschiedene politische Parteien umfassen. Es handelt sich um eine politische Strömung, die politische und soziale Ziele im Interesse der Arbeiterschaft zu erreichen suchte.

Der revolutionäre Sozialismus ist immer antidemokratisch (siehe Demokratie ). In der Form des Marxismus strebt er offen eine Diktatur des Proletariats an, die historisch verschiedene Ausformungen erfahren hat.

Der evolutionäre, reformerische Sozialismus war mit der Demokratie vereinbar, verteidigte diese etwa in der Weimarer Republik auch ganz wesentlich und versuchte soziale Reformen für die Arbeiterschaft im Rahmen des bestehenden Staates zu erreichen.

Die historische Partei des reformerischen Sozialismus ab der Weimarer Zeit bis Anfang der 1950er Jahre war die SPD. Im Kaiserreich umfasste sie noch beide Flügel, den revolutionären und evolutionären. In der alten Bundesrepublik wandelte sie sich von der Klassenpartei zur Volkspartei, in der neuen Bundesrepublik seit der Wiedervereinigung zu einer der führenden woken Parteien, während ihre ehemalige Arbeiterklientel in Teilen zur AfD (Alternative für Deutschland) abgewandert ist.

Zum Sozialismus gehören nicht nur reformerische oder revolutionäre Parteien, sondern auch Gewerkschaften, sozialistische Genossenschaften, Arbeitersportvereine, Arbeiterbildungs- und kulturvereine, usw. Die Gesamtheit dieser Einrichtungen und Aktivitäten bildet die “Arbeiterbewegung”. Massenaufmärsche mit roten Fahnen, Streiks, Kundgebungen und Feiern zum Ersten Mai usw. prägen deren Bild nach außen. Das Symbol der Sozialisten ist die Rote Fahne.

Der Nationalsozialismus zählt trotz seines Namens nicht zur Bewegung des Sozialismus, denn er machte in seinem Selbstverständnis Sozialpolitik für das GANZE, biologisch- rassisch verstandene deutsche Volk, also genau nicht nur für eine Klasse, nämlich die Arbeiterschaft. Nicht jeder, der Sozialpolitik macht, ist Sozialist.

Mit der beginnenden Ablösung der Industrialisierung durch die moderne Dienstleistungs- Wissens- und Informationsgesellschaft etwa seit den 1980er Jahren verschwindet auch die klassische Industriearbeiterschaft als überragend wichtige gesellschaftliche Klasse und wird zunehmend durch Roboter einerseits und Ingenieure andererseits ersetzt. Damit kommt dem Sozialismus der Gegenstand seiner politischen Bemühungen, nämlich der Industriearbeiter klassischen Zuschnitts, abhanden.

Er reagiert darauf einerseits mit der Ausweitung seines Einsatzes auf alle denkbaren angeblich oder wirklich unterdrückten Gruppen dieser Welt und im eigenen Land (Einsatz vorrangig für Ausländer und Minderheiten), was mit der schnellen Globalisierung zusammenfällt. Er hat sich deshalb in der neuen Bundesrepublik zu einer Strömung des Wokismus gewandelt.

Andererseits ist heute eine „moderne“ Form des Sozialismus entstanden, der verbal das Privateigentum und die Marktwirtschaft anerkennt und für den Enteignung nicht mehr das angebliche Allheilmittel ist. Unter dem Stichwort des „Primats der Politik“ mischt sich dabei aber der Staat durch Vorgaben wie Preisgestaltung, Investitionsentscheidungen, usw. so weit in wirtschaftliche Entscheidungen ein, dass die unternehmerische Freiheit ebenso wie die Marktwirtschaft tendenziell völlig aufgehoben werden. Wenn das (angeblich) zugunsten von Natur, Umwelt oder Klima getan wird, etwa durch die sogenannte „Energiewende“, spricht man von „Ökosozialismus“.

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